Oradea ist eine multikulturelle Stadt, in der du auf Schritt und Tritt den lebenden Beweis für das allgegenwärtige Kulturgemisch wiederfinden wirst. Der Innenraum imponiert durch Erhabenheit, Eleganz und nicht zuletzt durch Schlichtheit.
Die einzige funktionstüchtige Synagoge in Oradea
Die Bedeutung und die Evolution der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft der Stadt wird gänzlich von den Dimensionen dieser Kultstätte untermauert. Zum Zeitpunkt des Baubeginns 1890, als Knápp Ferenc die Arbeiten nach den Plänen des Architekten Bách Nándor aufnahm, ist die mosaische Gesellschaft von Oradea, wirtschafts- und zahlenmäßig, eine der einflussreichsten und wichtigsten gewesen. Die spitzenförmigen Verzierungen des Gebäudes werden sowohl Architektur Liebhabern als auch Neugierigen im Gedächtnis bleiben, denn es handelt sich hier um eine der meistdekorierten Synagogen aus der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie.
Zurzeit ist die Große Orthodoxe Synagoge der Ort, an dem die Gemeinschaft zusammenkommt, um der Verschwundenen zu gedenken, um Familienereignisse zu feiern oder um einfach nur Geschichten auszutauschen.
Ein Besuch der Synagoge ist unbestritten eine vielsagende Erfahrung, die trübe Emotionen komplizierter und gar nicht mal allzu ferner Zeiten weckt.
#ReiseTipps
Im Monat Mai des Jahres 1944, während der ungarischen Verwaltung wurde das große 36 Straßen umfassende Ghetto um die Orthodoxen Synagoge herum geöffnet. Der einzige Eingang ins Ghetto war am Schnittpunkt der Mihai Viteazu Straße und der Traian Moșoiu Straße, neben der Großen Orthodoxen Synagoge. Jahrzehnte später, ebenfalls im Hof der Synagoge, auf der linken Seite, wurde aus schwarzem Marmor das Holocaustdenkmal in Oradea errichtet, Gedenkstätte für die Mitglieder der orthodoxen jüdischen Gemeinschaft, die den Nazi-KZ erlagen.