Das Darvas-La Roche-Haus, ein einzigartig hübsches und modernes Gebäude, das mit den originalsten europäischen Bauwerken des 20. Jahrhunderts wetteifern kann, wurde zwischen 1909 – 1912 von den Gebrüdern László und József Vágó erbaut.
Eleganz und Aufführungen im Darvas-La Roche Haus
Schon auf den ersten Blick wird dich die mit Zsolnay Keramikknöpfen und sechs verschiedenen dekorativen Motiven verzierte Fassade beeindrucken. Die grünlich-blaue Farbe mit den metallischen Reflexen der Eosin Glasur verleiht Eleganz und Spektakel dem ganzen architektonischen Ensemble.
Ein zentrales Element der Fassade ist der Balkon, der mit durchbohrten Dekoelementen beeindruckt. Zu den hier erkennbaren symbolischen Motiven zählen Kieferzapfen, Herzen und Spiralen.
Die Buntglasfenster der Fassade stellen ebenfalls eine sonderliche Attraktion des Hauses dar, samt den Haupträumlichkeiten mit repräsentativen Elementen aus der Pflanzen- und Tierwelt. Das weibliche Antlitz, das auf den Medaillen der bunten Fenster vorkommt, schenkt der Komposition einen ganz besonderen Charme.
Von hohem Wert sind auch die Beschläge des Hauses. Das Eisen wurde nach einem Design geformt, das in der geometrischen Vision des Wiener Secession Pflanzenmotive symbolischer Bedeutung stilisiert. Am Balkongeländer, das in Richtung des Innenhofes zeigt, ist das dreieckige Motiv, das eine Tulpe in sich einschließt, sichtbar, zusammen mit den spiralförmigen Ranken und den vertikalen Bändern mit keimenden Knollen.
Innenräume vergangener Zeit
Jenseits der Fassade deckt das Haus Schritt für Schritt ihre Schätze auf. Die spektakulärsten Dekorelemente sind die Buntglasfenster. Das erste wertvolle Element, das die Besucher empfängt, ist die bunte Glaswand in der Flur, im Erdgeschoss. Im Obergeschoss richten sich alle Blicke auf ein Buntglasfenster, das im Haus in der ursprünglichen Form und an der ursprünglichen Stelle steht, dekoriert mit Blumenstielen, die sich aus einem Pflanzentopf zeigen und mit bunten Vögeln, die an diese picken. Das Schlafzimmer bietet ein breites Buntglas-Panorama, die Nordwand besteht gänzlich aus vier monumentalen Fenstern, deren Dekoration am schönsten glänzt, wenn diese von Innen betrachtet werden. Die Fensterscheiben bestehen aus bunten Glasplättchen, die von Bleibändern, nach der originalen Technik der alten Handwerker, umrissen und zusammengesetzt sind.
Zu den wertvollen Einzelstücken zählen auch der Springbrunnen im Flur, der mit geometrischen Elementen aus Zsolnay Keramik verschönert ist und die zwei Heizkörpermasken, die aus gestanztem Kupfer bestehen, das mit geometrischen Durchbohrungen, ganz im Stil der Wiener Secession, versehen ist. Nennenswert sind auch die Türklinken und die Treibriegel der Fenster, die alle mit einem im Kreis eingebautem Monogramm des Hausbesitzers versehen sind, als Beweis dafür, dass die Innengestaltung des Hauses bis ins kleinste Detail durchgeplant worden ist. Maßgebend für die repräsentativen Elemente der Wiener Secession sind auch die Stuckaturen, die die Decken der Räume verzieren. Wertvoll ist auch die Decke im Esszimmer, die mit luxuriösen Pflanzenmotiven dekoriert ist.
Die Neo-Rokoko-Möbel im Schlafzimmer, aus weiß bemaltem Ahornholz sind gut erhalten geblieben. Hier gibt es ein Baldachin-Bett, einen Nachttisch und eine Kommode mit drei Schubladen, dekoriert mit gegossenem und ziseliertem Messing, einen drei Türen Kleiderschrank mit Rippenverzierungen, aus denen sich Blätter und Blumen loslösen, mit kristallgeschliffener Mitteltür, einen Wandspiegel aus venezianischem Kristall und exotischem Holz, einen Rundtisch mit vier gewölbten Beinen und einen Waschtisch mit einer ebenen Oberfläche aus Platinfurnier, sowie sechs-armigen Kronleuchter aus schillerndem Glas.
In der Küche bestehen weiterhin die originalen Möbel, der Ofen mit Fayence-Platten und Gusseisenkochplatten, sowie der Fliesenbelag und das Steinpflaster mit weiß-blauen geometrischen Motiven, als Beweis dafür, dass diese Details des Innenraumes nicht vernachlässigt worden sind. Um die Atmosphäre alter Zeiten zu ergänzen, befinden sich im Obergeschoss Möbelstücke im Stil der Epoche, Gegenstände und Gemälde, die gemeinsam den modernen und raffinierten Lebensstil vom Anfang des 20. Jahrhunderts widerspiegeln.
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DAS ERSTE JUGENDSTILMUSEUM IN RUMÄNIEN
Nach einem umfangreichen Sanierungsprozess wurde im „Darvas-La Roche“ Haus das erste Jugendstilmuseum im Land eröffnet. Die Ausstellung „La Belle Époque“ ist den Innenräumen der Stadt gewidmet und stellt das bürgerliche Ambiente aus dem damaligen Oradea wieder her.
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